Ehrungen und Verabschiedungen 2021
Großer Dank für die Treue zum Unternehmen
Großenlüder-Müs. Wenngleich die Zeiten für Zusammenkünfte im Kreis der Mitarbeiter nicht gerade ideal sind, hatte es sich die Geschäftsleitung der Zement- und Kalkwerke Otterbein in Großenlüder-Müs nicht nehmen lassen, ihre Jubilare für 10-, 20-, 25-, 30- und 40-jährige Zugehörigkeit zu ehren. Da eine große und gemeinsame Feier leider nicht umgesetzt werden konnte, empfingen Winfried Müller und Dr. Christian Müller die langjährigen Mitarbeiter „etappenweise“ und in kleinen Gruppen und dankten für das große Engagement über viele Jahre hinweg. Ein Zeichen der Zusammengehörigkeit und ein wirklicher „Wissensschatz“ bedeute das Engagement der langjährigen Mitarbeiter und dies werde von der Geschäftsleitung stets hochgeachtet.
Winfried Müller und Dr. Christian Müller dankten ebenso den Familienangehörigen, die immer wieder Rücksicht auf die flexiblen Arbeitszeiten ihrer Angehörigen nehmen müssten. In persönlichen Ansprachen wurde das Engagement jedes Einzelnen gewürdigt und mit einem Geschenk bedacht.
Seit vier Jahrzehnten ist Rainer Jahn mit von der Partie. Nach seinem Eintritt in das Unternehmen hat er den Mit-Aufbau der Zementanlage bis zur Inbetriebnahme 1982 begleitet. Es folgten Tätigkeiten als Schichtschlosser in der Instandhaltung. Im Zuge der Umbesetzungen wechselte Rainer Jahn in die Rohstoffaufbereitung und in den Kalkbrennbetrieb und zeigte sich mittlerweile über 4 Jahrzehnte hinweg als wirklicher Leistungsträger. Ebenfalls seit 40 Jahren im Unternehmen tätig ist Gerhard Hasenau in der mechanischen Instandhaltung, der seine Laufbahn als Auszubildender zum Betriebsschlosser begann. Nach der Lehre arbeitete er eigenverantwortlich im Bereich der Packmaschinen, Kompressoren, Mischanlage, Palettierer und wie es die Geschäftsleitung humorvoll ausdrückte, „ein Mann für alle Fälle“.
Seit 30 Jahren gehört Martin Gerk dem Unternehmen als Anlagenfahrer der Brennbetriebe Zement und Kalk an. 1996 wurde der Leitstand Zementmühle mit dem zentralen Leitstand für den Gesamtbetrieb zusammengelegt. Nach einer kurzen Übergangsphase wechselte Martin Gerk in den Wärmetauscher im Brennbetrieb Zement, wo er bis heute arbeitet. Ebenfalls seit 30 Jahren ist Markus Haake-Hermann mit von der Partie. Sein Tätigkeitsbereich umfasste zunächst das Aufgabengebiet der Steuerung und Überwachung der Branntkalkmahlanlage. Seit Anfang 2016 ist er in der Qualitätssicherung tätig und seit dem Jahr gleichzeitig Betriebsratsvorsitzender. Auch Thomas Sinn ist seit 30 Jahren im Unternehmen tätig. Nach einem Einstieg als Schlosser war Herr Sinn viele Jahre im Vertriebsaußendienst tätig und betreute v. a. das neue Absatzgebiet in Thüringen. Im Zuge des Aufbaus der Kalkputzlinie für die Denkmalpflege und den ökologischen Hausbau ist Herr Sinn seit 2015 als Produkt- und Anwendungstechniker wieder in unserem Technikum tätig.
Für 25-jährige Betriebszugehörigkeit dankte die Geschäftsleitung Michael Koch, der als Meister in der Elektrowerkstatt tätig ist. Im Herbst 1998 absolvierte Herr Koch nach einer zweijährigen Abendschule die Prüfung zum Industriemeister Elektrotechnik. Mario Deuchert gehört ebenfalls seit 25 Jahren dem Unternehmen an und ist heute als stellvertretender Leiter Produktion Zementproduktion /Kalkbrennbetrieb tätig. 2019 absolvierte Herr Deuchert eine Weiterbildung mit dem Abschluss zum Meister Metallbauer.
Zwei Jahrzehnte gehört Silvia Wenzel mittlerweile dem Unternehmen an. Frau Wenzel war als Großhandelskauffrau zuerst in der Disposition tätig und wechselte dann in den Einkauf mit dem Schwerpunkt der Beschaffung aller Verpackungsmaterialien. Dies erfordert grade in der heutigen Zeit einen hohen Planungsaufwand, um die enormen Schwankungen auf den Beschaffungsmärkten zu bewältigen. Der heutige Leiter des Steinbruchbetriebs, Bernhard Pfohl ist ebenfalls seit 20 Jahren im Unternehmen Otterbein tätig. Er wurde ehemals als Mulden-, Bagger- und Radladerfahrer im Steinbruch eingestellt. Seit 2004 ist er Leiter des Steinbruchbetriebes und Sicherheitsbeauftragter in diesem Bereich, das sowohl die qualitative als auch die quantitative Rohstoffsicherung umfasst. Daneben werden auch alle Fragen des Naturschutzes und der Sprengmodalitäten zum Rohstoffabbau von Herrn Pfohl gemanagt. Uwe Schreiner ist ebenfalls mittlerweile 20 Jahre in unserem Unternehmen tätig und Leiter der Produktionsabteilung Branntkalkveredelung und ungebrannte Kalke. Herr Schreiner ist ebenfalls verantwortlich für die Mischanlage aller Kalk- und Bindemittelprodukte. Die starken Absatzschwankungen gerade in diesem Bereich verlangen eine hohe Flexibilität im Arbeitseinsatz, die Herr Schreiner über viele Jahre hinweg organisatorisch sicher bewältigt. Zwei Jahrzehnte arbeitet Michael Neumann als sehr verantwortungsvoller Anlagenfahrer am Zementdrehofen in der Vorcalcinierung. Seit 2007 übt Herr Neumann ebenfalls die Feuerfest-Reparatur in Eigenverantwortung für den Klinkerbrennbetrieb aus.
Zehn Jahre in unserem Unternehmen ist Thomas Feucht. Ebenfalls als Anlagenfahrer am Zementdrehofen in der Vorcalcinierung leistet Herr Feucht einen hohen Arbeitseinsatz und ist wesentlich für eine gute Anlagenverfügbarkeit verantwortlich. Auch Herr Feucht absolvierte einen Lehrgang „Feuerfest“, der ihn zur Ausmauerung und Reparatur des Feuerfestmaterials befähigt.
Im Jahr 2011 kam Michael Schweimer als Leitstandfahrer in unser Unternehmen, heute ist er als Mitarbeiter im Steinbruchbetrieb für die SKW Flotte tätig. Ebenfalls seit zehn Jahren ist Sonja Hofmann als Mitarbeiterin im Vertriebsinnendienst dabei. Ihre freundliche und kommunikative Art wird dabei allseits sehr geschätzt. Ebenfalls als Anlagenfahrer ist Aco Ivanovski an den Kalkschachtöfen tätig. Er kam vor zehn Jahren zum Unternehmen, nachdem sein Vater ebenfalls über Jahrzehnte in diesem Bereich arbeitete. Roland Faust ist als Kraftfahrer seit 10 Jahren in unserer werkseigenen Spedition beschäftigt und ein allseits gern gesehener Mitarbeiter bei unseren Kunden.
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden Josef Odenwald und Theo Schrimpf nach 45- bzw. 42-jähriger Mitarbeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Richtigstellung zum Artikel in der FudaerZeitung vom 19.11.2021
Der in der FuldaerZeitung vom 19.11.2021 unter der Überschrift „Widerstand gegen Erweiterung wächst“ erschienene Artikel enthält zahlreiche Irreführungen und massive Falschbehauptungen, zu denen wir wie folgt Stellung nehmen:
1. Die Ausführungen in dem Beitrag suggerieren, dass die Auswirkungen auf Menschen, Natur, Umwelt, Grundwasser, Gebäude in Folge der geplanten Steinbrucherweiterung bereits bekannt seien und feststehen würden. Dies ist falsch.
Richtig ist:
- Entsprechend der frühzeitigen und transparenten öffentlichen Vorstellung des Vorhabens zur Rohstoffsicherung befindet sich unser Unternehmen in der Vorbereitung zum formalen Genehmigungsprozess. Momentan werden alle relevanten Aspekte beispielsweise zu Umwelt, Emissionen und Hydrogeologie durch unabhängige Fachexperten gutachterlich geprüft, untersucht und ausgewertet. Priorität hat dabei die Ausarbeitung einer soliden Faktenbasis zur verantwortungsvollen und sachorientierten Planung des Vorhabens. Unser Unternehmen steht dazu im gesamten Prozess im regelmäßigen Austausch mit den Fachexperten sowie den zuständigen Fachbehörden. Erst wenn alle relevanten Gutachten und Unterlagen vorliegen, stellen wir den Antrag beim Regierungspräsidium Kassel. Nur wenn die behördliche Prüfung zu dem Ergebnis kommt, dass das Vorhaben die hohen Anforderungen erfüllt, kann eine Genehmigung erteilt werden.
- Für das formale Genehmigungsverfahren ist zudem eine Öffentlichkeitsbeteiligung vorge-sehen. Somit wird gewährleistet, dass die Öffentlichkeit umfassend und rechtzeitig informiert und einbezogen wird, sobald alle erforderlichen Untersuchungen abgeschlossen sind.
- Um die Transparenz bereits im Vorfeld zum formellen Genehmigungsverfahren zu erhöhen und den Dialog zu fördern, hat unser Unternehmen frühzeitig und freiwillig einen neuen Bereich auf der Website (www.zkw-otterbein.de/nachbarschaftsdialog) online gestellt und eine regelmäßig stattfindende Bürgersprechstunde eingerichtet. Als traditionsreicher und verantwortungsvoller Arbeitgeber im Ort sehen wir es als wichtig an, sachlich zu informieren und einen guten Austausch zu gewährleisten. Dabei gilt es, irreführenden Gerüchten und Falschmeldungen entgegenzuwirken und faktenbasiert aufzuklären. Uns ist ein sachliches Miteinander wichtig, gerade auch mit Blick auf den langfristigen Planungshorizont. Auch für uns ist Müs schließlich ein Stück Heimat. Hier arbeiten wir seit Jahrzehnten und viele unserer Mitarbeiter leben hier.
2. Die Ausführungen in dem Beitrag suggerieren, dass die Ausgestaltung des Kalksteinabbaus im geplanten Erweiterungsgebiet bereits heute feststehen würde. Dies ist falsch.
Richtig ist:
- Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für die geplante Steinbrucherweiterung ist durch qualifizierte Gutachter und Fachexperten u.a. auch ein Gutachten zur Abbautechnologie zu erstellen. Die geeignete Abbautechnologie wird dabei in Abhängigkeit vielschichtiger Kriterien geprüft und ausgearbeitet (bspw. Rohmaterialbeschaffenheit, potentielle Erschütterungs-, Lärm-, Staubemissionen, Auswirkungen auf Mensch, Gebäude usw.), um die Auswirkungen auf Mensch und Gebäude auch bei allmählich abnehmendem Abstand zur Ortslage gering zu halten. Hierbei wird auch geprüft, in welchem Umfang ein sprengstoffloser Abbau im Erweiterungsgebiet möglich und sinnvoll ist. Ganz gleich welche Abbautechnologie zum Einsatz kommt, wird eine Genehmigung nur erteilt, wenn Schäden an Gebäuden, Gefahren für Mensch und Gesundheit komplett ausgeschlossen sind.
- Zu den aktuellen Erschütterungswerten in Folge von Sprengungen ist festzuhalten, dass die Einhaltung der gesetzlichen Emissionsgrenzwerte für unser Unternehmen höchste Priorität hat. Alle Sprengerschütterungen werden in nahgelegenen Wohnhäusern im Ort Müs kontinuierlich gemessen, aufgezeichnet und überwacht. Die Auswertungen der kontinuierlichen Messungen durch unabhängige Sprengsachverständige zeigen, dass diese extrem niedrig sind und weit unter den zulässigen Anhaltswerten der gültigen Normen liegen. Die aktuellen Messwerte der Erschütterungsmessungen sind auf unserer Homepage nach jeder Sprengung transparent abrufbar. Die Messwerte dokumentieren, dass keinerlei Gefahr für entfernte und angrenzende Gebäude besteht. Eine Schädigung oder gar Zerstörung von Bausubstanz kann ausgeschlossen werden.
3. Die vorgebrachte Behauptung, dass die Grundschule in Müs zukünftig in Folge von Sprengungen geräumt werden müsse, ist nicht zutreffend und entbehrt jeder Grundlage (siehe hierzu auch Punkt Nr. 2).
4. Die Ausführungen in Bezug auf die in dem Artikel genannten Luftemissionen wie „Dioxine und Furane, Schwermetalle wie Arsen, Cadmium und Quecksilber sowie Feinstaub“, die bei der Zementklinkerherstellung entstehen würden, sowie die Bezüge zu den Emissionswerten des Landkreises Fulda aus dem Emissionskataster sind grob irreführend und entsprechen nicht den Tatsachen.
Richtig ist:
Für die Zement- und Kalkindustrie in Deutschland gelten – sinnvollerweise – äußerst strenge gesetzliche Regelungen in Form von Grenzwerten, die vom Gesetzgeber im Sinne des Schutz- und Vorsorgegedankens für die Bevölkerung und Umwelt erlassen werden. Die geltenden Grenzwerte zählen zu den strengsten weltweit. Das ist auch gut so, weil wir als Industrienation darauf bedacht sein müssen, unsere Umwelt langfristig für uns alle zu erhalten. Im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes sind bei Einhaltung der Grenzwerte keine Gefährdungen für die Gesundheit von Menschen und Tieren oder Schäden für die Umwelt zu erwarten. Die industrieweit gültigen Grenzwerte gelten auch für die Zement- und Kalkwerke OTTERBEIN. Entsprechend der gesetzlichen Vorgaben werden Emissionen mit Hilfe von speziell dafür zugelassenen und kalibrierten Messgeräten gemessen und aufgezeichnet und durch die Genehmigungsbehörde überwacht. In allen Produktionsprozessen werden bei den Zement- und Kalkwerken OTTERBEIN entsprechend der Genehmigungen und gesetzlichen Vorgaben Filteranlagen nach dem aktuellen Stand der Technik betrieben. Die von unserem Betrieb einzuhaltenden Emissionsgrenzwerte werden entsprechend den strengen immissionsschutzrechtlichen Vorschriften zum Schutz von Umwelt und Menschen sicher eingehalten und deutlich unterschritten. Dies ist transparent anhand der auf unserer Website publizierten Emissionsdaten nachzuvollziehen.
5. Die von Herrn Dietrich vorgebrachten persönlichen Beleidigungen stehen für sich und offenbaren fehlende Argumente und mangelhafte Sachkenntnisse. Wir laden ihn herzlich zu einem der nächsten Termine der Bürgersprechstunde ein, um die bestehenden Wissenslücken mit Fakten aus erster Hand zu schließen.
Mit dem geplanten Rohstoffvorhaben sichert unser Betrieb langfristig nicht nur die Verfügbarkeit unserer hochwertigen Produkte für unsere Kunden, sondern auch rund 130 Arbeitsplätze bei uns und schätzungsweise 500-600 weiterer Arbeitsplätze bei unseren Partnerbetrieben in der Region sowie die stabilen Einnahmen für die Gemeinde von einem ihrer größten Gewerbesteuerzahler. Durch unseren Betrieb werden in unserer Region kurze Wege zwischen Produzent und Verbrauchern im Sinne des Klimaschutzes gewährleistet.
JETZT ENDLICH: OTTERBEIN-Stocknadel für „Lüdertaler“-Wanderer
Unternehmen möchte Gesamterlös für guten Zweck spenden
Passend zu Beginn der Wandersaison können sich alle Wanderbegeisterten bald über ein neues Abzeichen freuen: In gut drei Wochen können alle Wanderfreudigen bei der Begehung des „Lüdertalers“ eine eigens gestaltete Stocknadel der ZKW Otterbein an der Waage im Werk erwerben.
Der neue Wanderweg wurde im vergangenen Jahr durch die Gemeinde Großenlüder ausgelobt und verläuft entlang des Steinbruchs und der Werkstraße. Im Dezember 2020 erfolgte die feierliche Eröffnung des Wanderwegs „Der Lüdertaler“ – im Einklang mit allen geltenden Corona-Bestimmungen – durch die Mitarbeiter und Geschäftsführung der ZKW Otterbein.
Besonders ehrt es die ZKW Otterbein, das einzige Zement- und Kalkwerk zu sein, dem ein eigener Wanderweg gewidmet ist. „Der Wanderweg ist für uns ein sichtbares Zeichen dafür, dass die räumliche Nähe von Steinbruchbetrieb und Lebensqualität Hand in Hand gehen und sich keinesfalls ausschließen – deshalb möchten wir dies zum Anlass nehmen, eine eigene Stocknadel aufzulegen“, so Geschäftsführer Dr. Christian Müller. „Mit der Stocknadel möchten wir zwei Vorzüge kombinieren – den Wandergeist wecken und gleichzeitig durch den Verkauf unsere Heimat unterstützen“, so der Geschäftsführer weiter.
Denn: alle Erlöse aus dem Verkauf der Stocknadel sollen in Form einer Spende der Schule und dem Kindergarten in Müs zugutekommen. „Uns ist ein verantwortungsvolles Miteinander wichtig. Mit dem Souvenir kann jeder etwas Gutes für unseren Ort tun.“, ergänzt Geschäftsführer Winfried Müller. „Wir möchten alle sehr herzlich zur Wanderlust einladen und freuen uns, dass seit der ersten Ankündigung schon viele Anfragen für die Stocknadel bei uns eingegangen sind – dies stimmt uns optimistisch, dass die Stocknadel zahlreich erworben und ein gutes Spendenaufkommen erzielt wird.“
Zusätzlich sind noch Infotafeln entlang des Streckenabschnitts am Werk in Planung. Zukünftig können sich dort alle Interessierten zur Tradition des Kalksteinabbaus am Langenberg, zum Produktsortiment aus Kalkstein, der Symbiose von Rohstoffgewinnung und Natur sowie zu den einzigartigen Tierarten im Steinbruch informieren. Weitere Informationen dazu folgen, sobald alle Informationsschilder entlang des Weges angebracht sind.
OTTERBEIN beim renomierten IfS-Kolloquium: "Alles Kalk!"
Wissenschaftliches Kolloquium zu Kalkmörteln, -putzen und -farben in der Baudenkmalpflege anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Instituts für Steinkonservierung e. V.
Unter dem Motto "Alles Kalk!" fand vor Kurzem das diesjährige wissenschaftliche Kolloquium des renonomierten Instituts für Steinkonservierung (IfS) statt. Anlässliche des 30.Jubiläums des IfS drehte sich verschiedene Vorträge um das Thema Kalkmörtel, -putze und -farbe in der Baudenkmalpflege. Mit von der Partie war unser Produktmanager Dr. Ralf Mallmann mit seinem Vortrag "Natürlich Hydraulischer Kalk, die Spezialität unter den Baukalken nach Norm".
Seit seiner Gründung im Jahr 1990 ist die Beschäftigung mit historischen Kalkmörteln sowie mit den modernen Baukalkarten, den daraus hergestellten Produkten und deren Anwendung in der Denkmalpflege einer der Arbeitsschwerpunkte des IFS. Der Einsatz kalkbasierter Produkte bei Restaurierungs- und Instandsetzungsvorhaben gewann im Lauf dieser Zeitspanne wesentlich an Bedeutung. Die naturwissenschaftliche Analyse der historischen, im Allgemeinen bauzeitlichen Mörtel zeigt deren enorme Variationsbreite und ist für das IFS stets Ausgangspunkt für seine Empfehlungen von Mörteln für die Instandsetzung und Restaurierung historischer Bauwerke.
Das Wissen um die grundlegenden chemisch-mineralogischen Prozesse bei der Herstellung und bei der Erhärtung von Kalkmörteln, aber auch um die Möglichkeiten und Grenzen dieser Materialien wurde durch mehrere Tagungen und zahlreiche Publikationen des IFS vermehrt und in der Fachöffentlichkeit verbreitet. Im Fokus der aktuellen Jubiläumstagung standen vor allem die Vermittlung baupraktischer Erfahrungen, aber auch neue Erkenntnisse aus aktuellen Projekten. Forschung und Industrie, Denkmalpflege und Restaurierung waren mit ihrer Sicht auf den Themenkreis Kalk mit eigenen Beiträgen vertreten. Die wissenschaftliche Analyse historischer Kalkmörtel wurde in zwei Beiträgen mit Beispielen aus dem Ausland dargestellt. Den Möglichkeiten zur Konservierung historischer Kalkputze widmete sich ein eigener Vortrag. Die moderne Klassifizierung von Baukalken sowie Beispiele aus dem Repertoire der daraus hergestellten Mörtel aus industrieller und handwerklicher Fertigung wurden vorgestellt. Die Anwendung solcher Produkte am historischen Bauwerk wurde anhand hessischer Beispiele aus denkmalpflegerischer Sicht dargestellt. Abgerundet wurde die Tagung durch einen Beitrag zur Anwendung moderner Kalkfarben.
Weitere Informationen zum IfS sowie zu Tagungsband, der zum wissentschaftlichen Kolloquium erschienen ist, finden Sie HIER.
Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Workout für Muldenkipper
ZKW Otterbein setzt Rebuild bei Cat 772F fort
GROSSENLÜDER-MÜS (SR). 1.200 Meter immer wieder hin und her zwischen Ladestelle und stationären Brecher und dabei noch 50 Tonnen Muschelkalk befördern: Das hat nach 14.526 Betriebsstunden in zwölf Jahren Spuren bei dem Cat Muldenkipper 772F hinterlassen. Folglich musste sich die Zement- und Kalkwerke Otterbein GmbH & Co. KG eine Lösung einfallen lassen, wie sich die Leistungsfähigkeit der Baumaschine trimmen lässt. 2019 hatte der Betrieb bereits bei Zeppelin und der Niederlassung Hanau eine von Cat zertifizierte Instandsetzung seines Skw in Form eines 35-Tonners in Auftrag gegeben. Nun gab es eine Fortsetzung des Rebuilds aufgrund der bisherigen Erfahrungswerte.
Dieser beinhaltete eine komplette Überholung des Muldenkippers zwischen Dezember und März, den Servicemitarbeiter von Zeppelin in der Werkstatt der Niederlassung Hanau durchführten. So wurden die Wintermonate genutzt, um den Skw einem grundlegenden Workout zu unterziehen und einen neuwertigen Maschinenzustand wiederherzustellen. Im Kern ging es darum, den Cat Dieselmotor, den Drehmomentwandler, Getriebe, Achsen und die Hydraulik instandzusetzen. Darüber hinaus wurden im Schnitt 7.000 Teile, insbesondere Schläuche, Antriebsriemen, Dichtringe, Dichtungen, Lager, Bedienköpfe, Kabel, Schalter und Instrumente ausgewechselt. Verschlissene Gelenkbolzen und Wellenlager wurden erneuert. Zentrale Produktverbesserungen flossen während der Generalüberholung ein. „Uns war es wichtig, dass Geräusche der Abgasanlage und Muldenheizung verringert werden, um unser vielfältiges Programm zur Lärmminderung, das von uns kontinuierlich im Sinne der Anwohner um den Steinbruch umgesetzt und weiterentwickelt wird, weiter voranzutreiben und das Geräuschniveau auf ein Minimum zu reduzieren“, weist Bernhard Pfohl, Leiter des Steinbruchbetriebs, hin. Nicht nur deswegen bringt der Rebuild eine Verbesserung im Hinblick für die Nachhaltigkeit mit sich. „Unser abgebauter Kalkstein ist sehr weich, sodass der Fahrzeugrahmen noch voll intakt und ohne Schäden war. Alleine deswegen wäre es auch eine Verschwendung von Ressourcen gewesen, die Baumaschine nicht mehr weiterzuverwenden. So können wir einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten“, äußert der Mitarbeiter der Zement- und Kalkwerke Otterbein. Hätte der Rahmen Risse ausgewiesen, wären diese im Zuge der Instandsetzung behoben worden.
Bevor die neulackierte Baumaschine wieder ihren Betrieb im Steinbruch aufnahmen wurden seitens Zeppelin mehr als 350 Tests und Inspektionen durchgeführt. Überprüft wurde das Ansprechverhalten, die Festbremsdrehzahl, aber auch Getriebe- und Lenkkupplungsreaktion und Betriebsdrücke. Ihr zweites Einsatzleben startet der Cat 772F mit einer neuen Seriennummer – auch das ist typisch für einen Rebuild, wie ihn Caterpillar und Zeppelin seit 2003 anbieten.
„Aufgrund der Erfahrungen der Generalüberholung in der Vergangenheit und bedingt durch den Kostenvorteil gegenüber einem Neukauf haben wir uns wiederholt für einen Rebuild entschieden“, nennt der Leiter des Steinbruchbetriebs als Argumente. Das Risiko hat sich das Unternehmen über eine entsprechende Garantievereinbarung absichern lassen. Denn Grundvoraussetzung ist, dass der Skw als Schlüsselmaschine störungsfrei läuft. „Durch die Garantie und einen Full-Service-Vertrag ist das Risiko gut abgedeckt und man kann vorrausschauend mit den Kosten kalkulieren. Es mag zwar sein, dass nicht die allerneuste Technik zur Verfügung steht, aber diese ist manchmal auch anfälliger für Störungen, was letztlich für die Generalüberholung spricht“, heißt es seitens des Unternehmens. Dieses weiß sich bei Zeppelin in guten Händen. „Serviceleiter Dominik Leber und Serviceberater Bernhard Hohmann haben uns professionell beraten und sind auf alle unsere Anliegen im Detail eingegangen“, so Bernhard Pfohl. Er erwartet sich die gleiche Lebensdauer wie die alte Maschine und genau so wenige Stillstände. Das sind dann wiederum knapp 14.000 Betriebsstunden, die sich beim Transport von Rohmaterial anhäufen.
Seit 2008 befördert der über 130 Jahre alte Gewinnungsbetrieb Muschelkalk mit Cat Muldenkippern vom Typ 772, der auf sechs Sohlen selektiv abgebaut wird. Inzwischen sind zwei komplett erneuerte Geräte damit beschäftigt, den durch Bohren und Sprengen gelösten Rohstoff, der teilweise auch durch Reißen gelockert wird, zum Brecher zu bringen.