Daten & Fakten zu Sprengungen
Auf dieser Seite möchten wir Sie über das Thema Erschütterungen in Folge von Sprengungen in unserem Steinbruch informieren.
Hintergrundinformationen zu Sprengungen bei OTTERBEIN
Das Kalkgestein wird in unserem Steinbruch durch Sprengungen von der Wand gelöst. Hierbei werden bei uns verschiedenste Maßnahmen umgesetzt, um das Erschütterungsniveau niedrig zu halten. Es werden nur modernste Sprengstoffe und Zündverfahren sowie eine spezielle Software zur 3-D-Wandvermessung eingesetzt. Zudem ist im Steinbruch ein modernes Übertage-Bohrgerät im Einsatz. Dies ermöglicht es, die Bohrrichtung für die Sprengstoffbohrlöcher GPS-gestützt, exakt einzuhalten, was zu einem optimalen, erschütterungsminimierenden Sprengergebnis beiträgt. Ferner werden die Sprengungen ausschließlich durch unseren erfahrenen Sprengmeister durchgeführt.
Die Sprengerschütterungen werden an einer Messstelle am Fundament eines der nächstgelegenen Wohnhäuser zum Steinbruch kontinuierlich gemessen und aufgezeichnet. Als geeignetes Verfahren zur Ermittlung und Beurteilung der Erschütterungen haben sich Schwingungsmessungen bewährt. Die relevante regulatorische Grundlage ist die DIN 4150.
Für die Einwirkung auf Gebäude gibt Teil 3 der DIN 4150 Anhaltswerte für Schwinggeschwindigkeiten am Gebäudefundament vor. Werden diese Anhaltswerte eingehalten, so sind Schäden an Gebäuden, deren Ursachen auf Sprengerschütterungen zurückzuführen wären, erfahrungsgemäß auszuschließen. Werden die Anhaltswerte überschritten, sind gegebenfalls weitere Untersuchungen erforderlich. Es folgt in einem solchen Fall nicht automatisch, dass unbedingt Schäden auftreten müssen.
Interview mit dem Sprengsachverständigen Dipl.-Ing. Schmücker
Zur Klärung von wichtigen Fragen "Rund um das Thema Sprengungen" nimmt Dipl.-Ing. Guido Schmücker, von der IHK Köln öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Sprengtechnik, im Rahmen des nachfolgenden Interviews Stellung:
7 Fragen an den Sprengsachverständigen Dipl.-Ing. Guido Schmücker
Zusammengefasst lässt sich festhalten: Alle Sprengerschütterungen werden von OTTERBEIN kontinuierlich gemessen, aufgezeichnet und überwacht. Die Messwerte über die letzten Jahre dokumentieren, dass die Erschütterungen bei ZKW Otterbein gering sind und weit unter den zulässigen Anhaltswerten der gültigen Normen liegen. Die Erschütterungen liegen größtenteils gerade einmal knapp über der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Der Median (=gewichteter Durchschnitt) liegt bei ca. 8% des zulässigen Anhaltswertes, vereinzelt werden maximale Erschütterungswerte von 20% des zulässigen Anhaltswertes erreicht. Die Spanne zwischen den Erschütterungsniveaus ist gering. Es besteht demnach keinerlei Gefahr für entfernte und angrenzende Gebäude. Eine Schädigung oder gar Zerstörung von Bausubstanz kann auf Basis der Messwerte ausgeschlossen werden.
Ergebnisse der aktuellen Erschütterungsmessung
Messstelle |
Datum der letzten Sprengung |
Uhrzeit der letzten Sprengung |
Sprengerschütterung |
Bewertung der Sprengerschütterung |
Georg-Otterbein-Straße 123, Müs
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17.01.2025 |
11:40 Uhr |
<4,0 % |
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Georg-Otterbein-Straße 5, Müs
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17.01.2025 |
11:40 Uhr |
<4,0% |
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Strickweg, |
17.01.2025 |
11:40 Uhr |
<4,0 % |
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Legende
Ampelfarbe |
Erläuterung |
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Gemessene Sprengerschütterung (in mm/s) ist kleiner als 50% vom zulässigen Anhaltswert gem. DIN 4150-3 |
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Gemessene Sprengerschütterung (in mm/s) ist zwischen 50%-75% vom zulässigen Anhaltswert gem. DIN 4150-3 |
Gemessene Sprengerschütterung (in mm/s) ist zwischen 75%-100% vom zulässigen Anhaltswert gem. DIN 4150-3 |
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Gemessene Sprengerschütterung (in mm/s) ist größer als 100% vom zulässigen Anhaltswert gem. DIN 4150-3 |