ZKW OTTERBEIN erhält Genehmigung für zukunftweisendes Maßnahmenpaket „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023"
Leuchtturmprojekt für emissionsarme und ressourcenschonende Zementproduktion
Müs, 25.10.2023. Die Zement- und Kalkwerke (ZKW) OTTERBEIN haben ganz aktuell die Genehmigung für das Maßnahmenpaket „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ vom Regierungspräsidium (RP) Kassel erhalten. Damit kann das in 4. und 5. Generation geführte Familienunternehmen aus Müs einen bedeutenden Meilenstein beim zukunftsgerichteten Ausbau der nachhaltigen und emissionsarmen Zementproduktion verzeichnen. Das Unternehmen setzt dabei auf eine innovative und besonders ressourcen- und klimaschonende Technologie. Aufgrund des beispielgebenden Beitrags zum Umweltschutz und zur Energiewende wird das Projekt von zwei Bundesministerien - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz - gefördert. Der aktuellen Erteilung der Genehmigung durch das RP Kassel ging ein Verfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) mit Öffentlichkeitsbeteiligung voraus.
Die Genehmigung ist ein positives und zukunftsweisendes Signal für das Familienunternehmen und seine rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Für uns ist dieser Bescheid kein alltägliches Ereignis. Damit können wir einen richtungsweisenden Schritt zur nachhaltigen Entwicklung und Dekarbonisierung der Zementproduktion an unserem Standort gehen. Wir sind sehr stolz auf diese Genehmigung und sie ist für unser Unternehmen und unsere Belegschaft ein wichtiges Signal für die Zukunft.“, so Geschäftsführer Dr. Christian W. Müller. Das traditionsreiche Unternehmen treibt die nachhaltige Ausrichtung seiner Unternehmenspolitik mit dem umfangreichen Maßnahmenpaket weiter voran und schafft damit ein „Plus“ für Umwelt, Klima sowie Wirtschaft und Arbeitsplätze in der Region. Die aktuellen Maßnahmen setzen damit konsequent den Investitionskurs der letzten Jahrzehnte in Umweltschutz, Energieeffizienz und Ressourcenschonung fort. Insgesamt werden für das Projekt rund 10 Millionen Euro in zukunftsweisende Technologien investiert. Die Zementproduktionslinie bei OTTERBEIN wird künftig zu den emissionsärmsten und ressourcenschonendsten weltweit gehören.
Aufgrund des hohen Innovationsgrades und dem wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz wird das Leuchtturmprojekt vom Bundesumweltministerium und vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. „Für uns sind die Förderungen und die erteilte Genehmigung wichtige Signale, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es kommt damit zum Ausdruck, dass das Maßnahmenpaket die hohen Standards des Bundes für die Transformation der Industrie erfüllt. Dies ist eine erfreuliche Auszeichnung und zugleich Ansporn für den weiteren zukunftsgerichteten Ausbau der nachhaltigen Zementproduktion an unserem Standort.“, so Winfried Müller, Geschäftsführender Gesellschafter von ZKW Otterbein.
Hoher Innovationsgrad durch einzigartige Technologie
Das Gesamtmaßnahmenpaket umfasst drei zentrale Bausteine: Das Herzstück des Projektes ist eine sog. HGF-SCR-Anlage (Heißgasfilter-Selective Catalytic Reduction-Anlage), die zusätzlich zu den aktuell im Werk betriebenen Umwelt- und Filteranlagen installiert wird. Sie kombiniert einen Heißgasfilter mit einem Katalysator in einer Funktionseinheit. Die Anlage steht für einen innovativen Technologiesprung in der Luftreinhaltung und entwickelt den aktuellen Stand der Technik entscheidend weiter. Sie ermöglicht eine signifikante Reduktion von Abgasemissionen unter das geforderte Niveau und arbeitet dabei hochwirksam und besonders ressourcenschonend. Die Installation und Inbetriebnahme wird in enger Abstimmung durch das Umweltbundesamt und weitere Fachexperten begleitet.
Darüber hinaus wird an der Drehofenlinie eine Anlage zur Kreislaufentlastung installiert. Diese sorgt für einen verfahrenstechnisch stabilen und energieeffizienten Ofenbetrieb mit einem verstärkten Einsatz eines CO2-reduzierten Brennstoffmixes anstelle fossiler Energieträger. Hierzu wurde im Rahmen der Genehmigung eine Erhöhung der Einsatzrate für klimafreundliche Alternativbrennstoffe von derzeit 60% auf bis zu 100% bewilligt. Abgerundet wird das Maßnahmenpaket durch eine Steigerung des Einsatzes Hüttensand und Hüttensandmehl. Dadurch wird eine weitere Reduktion des CO2-Fußabdrucks der hergestellten Zemente erreicht.
Mit dem positiven Genehmigungsbescheid werden die neuen Anlagen nun schrittweise in Betrieb genommen und die genehmigten Änderungen in den Regelbetrieb überführt. Nach erfolgreicher Inbetriebnahme der neuen Anlagen ist ein Tag der offenen Tür geplant. Hierüber wird das Unternehmen rechtzeitig informieren.
Folgende Abbildung fasst das Vorhaben überblickartig zusammen.
Zusatzinformationen
Meilensteine:
Als traditionsreiches Unternehmen übernehmen die ZKW OTTERBEIN seit Generationen Verantwortung zum Schutz von Gesundheit und Umwelt. Dies zeigen unter anderem die regelmäßigen erfolgreichen Zertifizierungen in den Bereichen Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement, die auf der Website transparent einsehbaren Emissionsdaten sowie die Vielzahl an Maßnahmen und die erheblichen Investitionen, die in den letzten Jahren in der Zementproduktion am Standort realisiert wurden, wie beispielsweise:
- Gewebefilter für Drehofenanlage (2007),
- Genehmigung für den Einsatz von bis zu 60% klimafreundlicher Alternativbrennstoffe aus Biomasse statt Kohle (2008),
- Erweiterung der Mahlkapazitäten zur Herstellung CO2-reduzierter Zemente (2010),
- Umbau der Klinkerkühlung zur Steigerung der Energieeffizienz durch Wärmerückgewinnung (2015),
- Ausbau der Entstickungsanlage zur Abgasbehandlung zum smarten SNCR-PLUS-Standard (2019),
- Erneuerung von Drehofenmantel, Zahnkranz und Drehofensteuerung zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Einsparung von CO2-Emissionen (2019),
- Neukonzeption der Luftführung an der Drehofenlinie zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Einsparung von CO2-Emissionen (2020)
Mit dem Maßnahmenpaket „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ wird der eingeschlagene Kurs aufbauend auf dem guten Ausgangsniveau weitergeführt.
Über OTTERBEIN:
Die Zement- und Kalkwerke OTTERBEIN GmbH & Co. KG betreibt südöstlich des Ortsteils Müs der Gemeinde Großenlüder einen Kalksteintagebau. Der aus den Muschelkalk-Serien gewonnene Rohstoff wird von 130 Mitarbeitern/innen u.a. in Anlagen zum Brennen von Kalk, zum Herstellen von Zementen und zur Herstellung von Werktrockenmörtel sowie im Rahmen weiterer Verarbeitungsschritte veredelt. Als einzigartig integriertes Kalk-, Zement- und Mörtelwerk wird ein höchst-möglicher Grad der Nutzung und Veredlung der vor Ort gewonnen Kalksteinressourcen zu über 100 verschiedenen Qualitätsprodukten für unterschiedlichste Anwendungsfelder realisiert. Die Produkte werden u. a. im Bausektor, im ökologischen Hausbau, in der Denkmalpflege, in der Trinkwasseraufbereitung, Luftreinhaltung sowie in der Landwirtschaft eingesetzt – der Großteil wird in der Region abgesetzt. Das Maßnahmenpaket „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ fokussiert auf die Zementproduktionslinie bei OTTERBEIN.
Stellungnahme / Information
Am 10. Oktober 2023 gegen 20:40 Uhr brach auf unserem Werksgelände in einer Lagerhalle ein Brand aus. Die Feuerwehr wurde durch anwesende Mitarbeiter unmittelbar alarmiert. Die Einsatzkräfte waren kurze Zeit später vor Ort und nahmen unverzüglich die Löscharbeiten auf. Die Löscharbeiten waren gegen 2:30 Uhr beendet. Es sind keine Personen zu Schaden gekommen.
In der Halle befanden sich zwei LKW-Auflieger, die mit Brennstoffen (sogenannter Alternativbrennstoff / "Fluff") beladen waren. Die Brennstoffe werden in der Produktion eingesetzt und standen für diese bereit. Aus bisher ungeklärter Ursache geriet die Halle mit den beiden LKW-Aufliegern und den geladenen Brennstoffen in Brand.
Ein Übergreifen auf andere Produktionsbereiche konnte durch den Einsatz der zahlreichen Einsatzkräfte nach glücklicherweise verhindert werden. Die Belieferung unserer Kunden ist bis auf weiteres sichergestellt. Für die weiteren Untersuchungen zur Brandursache und zur Behebung der Schäden stehen wir in Kontakt mit den Behörden und zuständigen Stellen. Eine abschließende Bewertung des Schadens steht noch aus.
Wir danken allen Einsatzkräften, allen Mitarbeiter/innen und Helfern/innen für ihren schnellen und unermüdlichen Einsatz. Durch ihren Einsatz konnte ein größerer Schaden verhindert werden. Über relevante Erkenntnisse und neue Informationen zu diesem Vorfall werden wir auf unserer Website informieren.
Ergänzung vom 12.10.2023:
Es gab und gibt keinen Ammoniak-Tank bei den Zement- und Kalkwerken Otterbein. An den Entstickungsanlagen im Werk wird Harnstofflösung als Reduktionsmittel eingesetzt. Hierbei handelt es sich um keinen Gefahrstoff. Ein Austritt von Harnstofflösung fand nicht statt.
Junge Hobbyforscher auf der Suche nach Fossilien
Sommerferienprogramm 2023: Kinder-Exkursion in den Steinbruch von ZKW OTTERBEIN
Großenlüder-Müs. Seltene Fossilien in einem Steinbruch direkt vor der Haustür zu sammeln, das ist etwas ganz Besonderes. So war es keine Frage, dass das Sommerferienangebot „Mineralien-Exkursion mit Kindern“ eine riesige Resonanz erfuhr und im Handumdrehen ausgebucht war. Die Gemeinde Großenlüder hatte diese Exkursion in ihren Sommerferienplan 2023 aufgenommen, das Team der Zement- und Kalkwerke (ZKW) OTTERBEIN GmbH & Co. KG zeichnete sich gemeinsam mit dem Heimat- und Geschichtsverein Großenlüder in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Geologie / Paläontologie des Vereins für Naturkunde Osthessen (VNO) für die Umsetzung verantwortlich.
Die Exkursion in den Steinbruch der ZKW OTTERBEIN in Großenlüder/ Müs bot den 27 Kindern im Alter von 6-14 Jahren Anfang August eine tolle Möglichkeiten für eine einzigartige Zeitreise in die Erdgeschichte. Unter Leitung von Manfred Schulz vom Arbeitskreis Geologie / Paläontologie des Vereins für Naturkunde Osthessen (VNO) sowie Birte Rowold und Laura Durlak von ZKW OTTERBEIN wurde den Jungen und Mädchen auf dieser Entdeckungstour kindgerecht und spielerisch Wissen über die Erdgeschichte sowie die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge zur Entstehung des Kalksteins sowie der Fossilien und Mineralien vermittelt. Mit diesem Wissen im Gepäck konnten die junge Hobbyforscher/innen dann selbst Hand anlegen und im Steinbruch – ausgestattet mit entsprechender Schutzausrüstung sowie Hammer und Meißel – nach seltenen Schnecken- und Muschelfossilien und glitzernden Kristallen suchen.
Nach einer anschließenden Stärkung in der Werkskantine der ZKW OTTERBEIN konnten die Kinder ihre „Schätze“ stolz mit nach Hause nehmen. Das Organisationsteam freute sich über die gelungene Veranstaltung: „Die Kinder waren alle emsig dabei, sie hatten zahlreiche Fragen und zeigten großes Interesse an den Fossilienschätzen und unserem Unternehmen – uns freut der große Zuspruch, die gute Stimmung und die positive Resonanz!“ Und wer in diesem Jahr leider nur auf der Warteliste gelandet ist, kann sich trösten: Nach dem insgesamt so positiven Resümee wird es sicherlich eine Fortsetzung dieser Exkursion im kommenden Jahr geben.
https://www.zkw-otterbein.de/unternehmen/aktuelles?start=10#sigFreeIdb1e15fcecc
Aktuelle Erkenntnisse bestätigen:
Düngekalk ist nicht nur gut für Pflanzen und Böden, sondern auch noch nahezu klimaneutral!
Bewährtes Wissen und neue Forschungsergebnisse zur Kalkdüngung sind in dem Artikel "Düngekalk: nachhaltig auch im Klimawandel" der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) übersichtlich zusammengefasst.
Quelle Badische Bauern Zeitung Nr. 26, 1. Juli 2023
Jetzt ans Kalken für gesunde und ertragreiche Böden denken!
Mehr zu den OTTERBEIN Naturkalksystemen für die Landwirtschaft unter
www.zkw-otterbein.de/landwirtschaft
Drehofen zum 41. Mal auf die Reise geschickt
Winterreparaturen der Zement- und Kalkwerke OTTERBEIN erfolgreich abgeschlossen
Großenlüder-Müs. Nach 30 Tagen Produktionspause wurde der Zementdrehrohrofen bei den Zement- und Kalkwerken (ZKW) OTTERBEIN jüngst auf die 41. Ofenreise geschickt. Alljährlich markiert die feierliche Ofenzündung den Abschluss der umfangreichen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten, die in den Wintermonaten an der Ofenanlage durchgeführt werden. So wurde auch in diesem Jahr der 42 Meter lange Zementdrehofen neu ausgemauert, instandgesetzt und nach dem neuesten Stand der Technik modernisiert.
Begleitet von den besten Wünschen der Geschäftsführer Winfried Müller und Dr. Christian W. Müller sowie dem Werksleiter Dr. Tilman Scholten, dem Abteilungsleiter für die Zement- und Kalkproduktion Klaus Neumann und dem Werksingenieur Marc Sesselmann wurde der Ofen Anfang März in die 41. Ofensaison geschickt. Mit dem Wiederanfahren der Produktion ist die Versorgung der heimischen Beton- und Bauindustrie mit den hochwertigen OTTERBEIN-Zementen rechtzeitig zur Wiederaufnahme der Bautätigkeit sichergestellt.
Ein großes Lob sprach Werksleiter Dr. Tilman Scholten den Kollegen für die gute und unfallfreie Zusammenarbeit aus und weiter betonte er: „Durch das zuverlässige und hochkonzentrierte Engagement der Mitarbeiter und Gewerke konnte der anspruchsvolle Zeitplan eingehalten werden.“ Die Zahlen und Fakten sprechen für sich: Wie in den zurückliegenden Jahren wurde die gesamte Ofenanlage sowie die Roh- und Zementmühlen instandgesetzt, einer grundlegenden Revision unterzogen und fit für die neue Ofenreise gemacht. Hierfür waren mehr als 40 erfahrene Mitarbeiter verschiedener Gewerke mehr als 10 000 Stunden teils Tag und Nacht im Einsatz.
Als außergewöhnlich bezeichnete die Geschäftsführung die gute, reibungslose und unfallfreie Zusammenarbeit mit den mehr als 30 zusätzlichen Monteuren für die Errichtung der neuen Anlagentechnik des Projekts „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“, welche parallel zu den regulären Arbeiten im Winterstillstand erfolgte. Stillstand bedeutet hier jedoch keinesfalls Rückschritt, sondern ganz im Gegenteil eine Zukunftsausrichtung: Mit dem Großvorhaben werden ca. 10 Mio. Euro investiert, um neue Maßstäbe bei der nachhaltigen und umweltschonenden Zementproduktion zu setzen. Geplant sind unter anderem eine innovative Heißgasfilter-SCR-Anlage zur ressourcenschonenden Reduktion von Luft-Emissionen sowie eine Anlage zur Kreislaufentlastung, mit der die Energieversorgung für die Zementproduktion zukünftig verstärkt mit CO2-neutraler Biomasse anstelle von fossilen Energieträgern bewerkstelligt werden wird. Nach der im Jahresverlauf vorgesehenen Inbetriebnahme der neuen Anlagen zählt die Zementproduktion bei ZKW OTTERBEIN zu den emissionsärmsten und ressourcenschonendsten weltweit. Das geplante Maßnahmenpaket erhält aufgrund des bedeutenden Beitrags zum innovativen Umweltschutz und zur Energiewende in Deutschland Unterstützung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (HGF-SCR-Anlage) sowie durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Anlage zur Kreislaufentlastung). Weitere Infos zu „OTTERBEIN ZEMENT ECO-PLUS 2023“ gibt es HIER.
Bildunterschrift: Den Zementdrehofen auf die 41. Ofenreise geschickt: Dr. Tilman Scholten, Winfried Müller, Klaus Neumann, Dr. Christian W. Müller und Marc Sesselmann (v.lks.).
https://www.zkw-otterbein.de/unternehmen/aktuelles?start=10#sigFreeId54b7b3c2e1