1889 gründete Georg Otterbein die Kalkwerke Otterbein in Müs durch Zusammenschluß mehrerer kleiner Kalkbrennereien.
Ausschlaggebend für die Entwicklung der Kalkindustrie im Raum Müs/Großenlüder war das Kalksteinvorkommen im sogenannten "Lauterbacher Graben", das sich vor ca. 185 Millionen Jahren in der erdgeschichtlichen Formation des Trias bildete.
Es baut sich hauptsächlich aus dem unteren Muschelkalk oder Wellenkalk auf. Schon in früheren Jahrhunderten wurde von den Vorfahren Kalk am Müser Weinberg gebrannt. Man nimmt sogar an, dass die Erbauer der Müser Burg, die Herren von Romrod, bei der Errichtung dieses Gebäudes in Müs gebrannten Kalk verarbeitet haben. Zu dieser Zeit wurden die Rohsteine manuell aus den Gesteinsschichten gelöst und in kleineren Schachtöfen zu Kalk gebrannt.